Sind alle KI-bedingten Veränderungen alle positiv?


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Sind alle KI-bedingten

KI ist seit einigen Jahren Teil des Lebens vieler Menschen. Schon vor ChatGPT hat die Technologie einige Bereiche von Grund auf verändert. Doch seitdem der Durchschnittsnutzer Zugriff auf LLMs hat, nimmt der Einfluss von KI exponentiell zu. Überall sieht man neue KI-Anwendungen, die alle versprechen, die jeweilige Industrie zu revolutionieren. Doch wie viel Wahrheit steckt in diesen Versprechen? Dieser Frage widme ich mich in diesem Artikel.

Auf der einen Seite stehen die Befürworter, die sich eine Produktivitäts- und Effizienzsteigerung durch KI-Anwendungen erhoffen. Zudem malen einige utopische Szenarien, in denen die Menschen nur noch wenige Stunden pro Woche arbeiten müssen, weil der Rest von der KI erledigt wird.

Die andere Seite ist von Kritikern besetzt, welche in der vermeintlichen Utopie eine Dystopie sehen und eine Welt, die an den Film „Matrix“ erinnert. Von ihnen werden vor allem der Energieverbrauch und der Jobverlust durch KI in den Fokus gerückt. Doch wer wird Recht behalten?

Die positiven Seiten von KI 

Zunächst geht es um die positiven Seiten von KI in unterschiedlichen Branchen. 

Medizin

In der Medizin, die schon seit Jahren immer stärker auf künstliche Intelligenz setzt, wird KI vor allem zur Diagnostik und Früherkennung von Krankheiten verwendet. Durch ausgeklügelte Algorithmen ist es möglich, viele Krebsarten früher zu erkennen. Ähnliches gilt auch für einige chronischen Krankheiten wie Diabetes. Bei der Behandlung können KI-Anwendungen helfen, einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen. Selbst bei komplizierten Operationen wird KI zum Teil mittlerweile in Verbindung mit Robotern eingesetzt, mit dem Ziel, mehr Präzision zu erzielen.

Bildung

Auch der Bildungssektor setzt schon auf KI, um das Angebot besser an den individuellen Bedarf der Lernenden anzupassen. Das kommt vor allem in Sachen Barrierefreiheit zum Tragen. Dadurch wird einer größeren Anzahl an Menschen als zuvor den Zugang zu Bildung ermöglicht. KI kann so dazu beitragen, Menschen mit Beeinträchtigungen in den regulären Schulbetrieb zu integrieren und so die Teilhabe von ihnen zu verbessern. Gleichzeitig können auch Nachhilfepläne individuell erarbeitet und von der KI durchgeführt werden. So ist in Verbindung mit den jeweiligen Lehrkräften eine zielgerichtete Förderung möglich.

Wirtschaft

In der Wirtschaft freut man sich vor allem über eine versprochene Steigerung der Effizienz durch KI, da Routineaufgaben von der Technologie übernommen werden können und die freigewordenen Stunden für wichtigere Aufgaben genutzt werden können. Außerdem wird immer wieder von neuen Innovationen gesprochen, die erst durch KI-Anwendungen möglich wurden. Es ist davon auszugehen, dass zahlreiche Branchen noch weiter durch KI revolutioniert werden. Oft wird auch auf eine Produktionssteigerung hingewiesen, wenn Menschen die KI effektiv einsetzen, damit sie ihnen einfache Aufgaben abnehmen kann oder ein Chatbot mit dem Nutzer „brainstormt”. 

Umwelt

Auch erhofft man sich durch KI positive Auswirkungen auf die Umwelt. Einige sehen die Technologie als Unterstützung im Kampf gegen den Klimawandel. Die Idee ist, dass mit KI-Anwendungen die Energieeffizienz erhöht werden kann. Diese Modelle stützen sich auf Verbrauchsdaten, um Energiespitzen vorherzusagen und entsprechend Kapazitäten bereitzustellen. Auswirkungen kann das auch auf die Verkehrssteuerung in Städten haben, die durch Algorithmen verbessert wird, sodass die Ampeln so schalten, dass ein flüssiger Verkehrsfluss gegeben ist. 

Die negativen Seiten von KI

Diese Vorteile klingen überzeugend. Gerade in der Medizin und Bildung sind die relevant, weil sie das Potenzial haben, das Leben unzähliger Menschen zu verbessern. Jedoch gibt es auch Schattenseiten von KI, die man nicht vergessen sollte. 

KI ist teuer

KI wird in vielen Unternehmen eingesetzt und kostet oft viel Geld, bringt aber einer aktuellen Studie zufolge in 95 Prozent der Fälle bisher keinen Profit. In vielen Fällen stellt sich die KI eher als Kostenfalle heraus, die noch mehr Geld aus einer ohnehin schwächelnden Wirtschaft zieht.

Im selben Atemzug hört man immer wieder, dass die Aufgaben, welche von KI übernommen werden, nicht zu weniger Arbeit, sondern teilweise zu mehr Arbeit führen. Codes und Texte, die von der KI geschrieben wurden, müssen oft von Menschen bearbeitet werden, um für das Unternehmen nützlich zu sein.

Auch lassen sich gerade riesengroße Investments in die KI-Infrastruktur beobachten, die sich nur schwer wieder reinholen lassen. Neuen Berichten zufolge müsste OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, mehrere Billionen Euro in den nächsten Jahren umsetzen, um einen Profit zu erwirtschaften. Hier bildet sich eine Blase mit destruktivem Potenzial. 

Die ökologischen Kosten von KI

Gleichzeitig verschlingt KI viel Energie. Man hört immer wieder von Tech-Firmen, die Atomkraftwerke kaufen, nur um ihre Modelle mit Energie zu versorgen. Das hat Auswirkungen auf die Umweltbilanz sowie die angestrebte Klimaneutralität. Nicht zu vergessen ist zudem der Bedarf an Rohmaterial, um die Chips und Infrastruktur zu bauen, die für KI nötig ist. 

Ethische Herausforderungen und Risiken

Neben den ökonomischen und ökologischen Aspekten sollte auch die ethische Dimension von Künstlicher Intelligenz keinesfalls unterschätzt werden. KI ist nur so objektiv, wie die Daten, mit denen sie gefüttert wird. Doch genau darin liegt das Problem. Viele Systeme übernehmen unbewusst menschliche Vorurteile. Manche verstärken diese sogar. So kann es passieren, dass Bewerbungsalgorithmen bestimmte Gruppen benachteiligen oder Bildgeneratoren stereotype Darstellungen reproduzieren. Das ist keine „böser“ Absicht, sondern liegt an der mangelnden Transparenz der Trainingsdaten und der fehlenden Kontrolle über die Entscheidungsprozesse.

Ein weiterer zentraler Punkt ist der Datenschutz. KI-Modelle arbeiten mit gigantischen Datenmengen, oft mit sensiblen persönlichen Informationen. Doch wer hat die Kontrolle über diese Daten? Wer entscheidet, wofür sie genutzt werden dürfen? Viele Nutzer wissen gar nicht, dass ihre Texte, Bilder oder Stimmen in Trainingsdatenbanken landen, meist ohne ausdrückliche Zustimmung.

Hinzu kommt die Frage der Verantwortung. Wenn ein KI-System eine falsche Entscheidung trifft, ist noch ungeklärt, wer dafür die Konsequenzen trägt. Ist der Entwickler, das Unternehmen oder das System selbst verantwortlich? Hier stößt der derzeitige Rechtsrahmen an seine Grenzen. Auch die zunehmende Machtkonzentration großer Tech-Konzerne wirft ethische Fragen auf: Wenn nur wenige Akteure über die KI-Entwicklung bestimmen, droht ein Ungleichgewicht, das langfristig Demokratie und Meinungsfreiheit gefährden könnte. Künstliche Intelligenz ist also nicht nur eine technische, sondern auch eine moralische Herausforderung.

Gesellschaftliche und psychologische Folgen

Neben den wirtschaftlichen und ethischen Fragen hat Künstliche Intelligenz auch tiefgreifende Auswirkungen auf das soziale Leben und die Psyche. Schon heute verändert sie, wie Menschen miteinander kommunizieren, arbeiten und denken. Viele Internetnutzer verbringen mehr Zeit mit digitalen Assistenten oder Chatbots als mit echten Personen – ein Trend, der langfristig zu sozialer Isolation führen kann. Besonders bei Jugendlichen zeigt sich bereits eine wachsende Abhängigkeit von KI-gestützten Anwendungen, die ihr Selbstbild und ihre Wahrnehmung beeinflusst.

Ein weiteres Problem ist die schleichende Entfremdung von der eigenen Kreativität. Wenn Texte, Bilder oder Musik auf Knopfdruck entstehen können, geht das Gefühl für den schöpferischen Prozess verloren. Statt sich selbst mit Ideen auseinanderzusetzen, konsumiert man Ergebnisse, die von Algorithmen vorgegeben wurden. Das kann dazu führen, dass man sich zunehmend auf Maschinen verlässt, um Entscheidungen zu treffen oder Inspiration zu finden.

Gleichzeitig bietet KI auch Chancen: Sie kann Menschen mit Behinderungen Teilhabe ermöglichen, Sprachbarrieren überwinden und neue Formen des Lernens schaffen. Der entscheidende Punkt liegt – wie so oft – in der Balance. Nutzt man KI als Werkzeug zur Erweiterung von Fähigkeiten, oder lässt man zu, dass sie die eigene Wahrnehmung und das eigene Denken dominiert?

Die Suche nach Balance: Chancen nutzen, Risiken mindern

Bei den Chancen und Risiken, welche Künstliche Intelligenz mit sich bringt, stellt sich die entscheidende Frage: Wie finden wir den richtigen Umgang mit dieser Technologie? KI an sich ist weder gut noch böse – sie ist ein Werkzeug. Wie es eingesetzt wird, entscheidet über die Konsequenzen.

Eine zentrale Rolle spielt Transparenz. Nutzer müssen nachvollziehen können, wie KI-Systeme zu Entscheidungen gelangen und auf welchen Daten diese Ergebnisse basieren. Nur so lässt sich Vertrauen schaffen und Missbrauch verhindern. Ebenso wichtig ist die Regulierung. Ohne klare gesetzliche Rahmenbedingungen besteht die Gefahr, dass wirtschaftliche Interessen die ethischen Grenzen übersehen.
 

Europäische Initiativen wie der „AI Act“ gehen in die richtige Richtung, doch es braucht internationale Zusammenarbeit, um globale Standards zu etablieren. Ein weiterer Schlüssel liegt in der Bildung. Menschen müssen lernen, wie KI funktioniert und die Innovation kritisch hinterfragen. Das gilt nicht nur für Entwickler, sondern auch für Nutzer.

Medienkompetenz, ethisches Bewusstsein und technisches Grundverständnis werden zur neuen Basis digitaler Mündigkeit. Wenn es gelingt, Innovation mit Verantwortung zu verbinden, kann KI zum Motor des Fortschritts werden – nicht als Ersatz für den Menschen, sondern als Werkzeug, das die besten menschlichen Fähigkeiten stärkt, statt sie zu verdrängen.

Abschließende Gedanken

Künstliche Intelligenz verändert die Welt tiefgreifend – wirtschaftlich, sozial und ethisch. Sie bietet enormes Potenzial, um das Leben und den Alltag zu verbessern, birgt jedoch gleichzeitig erhebliche Risiken. Die entscheidende Frage lautet nicht, ob man KI nutzen sollte, sondern wie. Nur durch klare Regeln, Transparenz und eine bewusste gesellschaftliche Verantwortung kann sichergestellt werden, dass technologische Fortschritte im Sinne der Menschheit wirken. Wer KI nicht blind vertraut, sondern sie reflektiert und verantwortungsvoll einsetzt, kann sie als Werkzeug nutzen, welches nicht Angst auslöst, sondern eine positive Zukunft gestaltet.

Bio: Ich bin Thomas Kellner und seit mehr als 20 Jahren in der Glücksspielbranche tätig. Dabei habe ich den Aufstieg von Online-Angeboten hautnah miterlebt. Aktuell betreue ich die News-Seite von CasinoTopsOnline.com/de. In dieser Zeit habe ich mich jedoch auch mit dem zunehmenden Einfluss von KI in iGaming-Branche beschäftigt.


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Admin